Glossar

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Abgasverlust wird die durch die Temperaturdifferenz zwischen Zuluft und Abgas am Heizkessel hervorgerufene Verlustwärme (unter Berücksichtigung der Verbrennungsgüte) genannt. Eine um 15° C höhere Abgastemperatur bedeutet einen um ca. 1% geringeren Wirkungsgrad und etwa einen Brennstoffmehrverbrauch von ca. 1,5 %. Zu beachten ist, dass bei Brennwertanlagen der Abgasverlust von der Restfeuchte des Abgases abhängt und die Restfeuchte ihrerseits hauptsächlich von der Rücklauf- bzw. der Außentemperatur abhängt.

Die Anlagenaufwandszahl stellt das Verhältnis zwischen dem Aufwand an Primärenergie und dem gewünschten Nutzen dar. Näheres dazu findet sich in der DIN 4701-11. Je geringer der Wert ist, desto weniger Primärenergie ist für den angestrebten Nutzen (zB. Wärmeerzeugung) erforderlich.

Treibhausgasemissionen, die mit menschlichen Tätigkeiten in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen:

  • das Verbrennen fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung,
  • die Entwaldung,
  • Änderungen der Landnutzung und
  • die Emission sonstiger Treibhausgase.

Das Verhältnis macht eine Aussage über die Gebäudekompaktheit. V bzw. Ve entspricht dem beheizten Gebäudevolumen. Die wärmeübertragende Umfassungsfläche (A) umfasst dieses beheizte Volumen. Je größer der Wert, desto mehr Wärme geht über die Oberlfäche (Gebäudehülle A) im Verhältnis zu einem gleich großem beheiztem Volumen (V) verloren. Freistehende kleine Gebäude haben im Verhältnis zu großen Mehrfamiliengebäuden einen deutlich höheren A/Ve-Wert.

Anstatt Höchstwerte des Jahres-Primärenergiebedarfs abhängig von der Gebäudekompaktheit (A/Ve-Verhältnis) vorzugeben, ging die EnEV 2009 dazu über, das zu errichtende Gebäude mit einem Referenzgebäude (gleicher Geometrie, Gebäudenutzfläche und Ausrichtung) zu vergleichen. Die Ausführung des Referenzgebäudes ist dabei genau vorgegeben.

Das A/Ve-Verhältnis dient seit der Einführung des Referenzgebäudeverfahrens im Wesentlichen nur noch zur einfachen Darstellung und Überprüfung der Gebäude-Kompaktheit.

Das DBIt (Deutsches Institut für Bautechnik) in Berlin erteilt allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen z.B. für Wärmedämm-Verbundsysteme, Fassadensysteme und Dübel. In einer Zulassung wird festgestellt, welche Anforderungen der Baustoff, das Bauteil, das Bausystem usw. erfüllen müssen, wo und wie sie eingesetzt werden können. Hierbei geht es nur um die öffentliche Sicherheit, nicht um die Tauglichkeit.

In der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für WDVS werden die Standsicherheit, der Brandschutz und der Schallschutz geregelt. Es wird zB. festgelegt, welcher Baustoffklasse (B1, A2 usw.) ein WDVS entspricht.

Brandschutz wird in Deutschland durch die DIN 4102 und die Landesbauordnungen geregelt. Beurteilt wird das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Als Baustoffe werden Verbundwerkstoffe, Dämmschichten und Bekleidungen bezeichnet. Wände, Decken, Türen, Fenster oder Treppen gelten als Bauteile.

Auch Dämmstoffe werden, wie alle anderen Baustoffe, entsprechend ihrem Brandverhalten in Baustoffklassen eingeteilt. In der DIN 4102, Teil 1 „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“, werden Anforderungen an Baustoffe und deren Kennzeichnung definiert.

A = nichtbrennbare Baustoffe
A1 = nichtbrennbar
A2 = nichtbrennbar

B = brennbare Baustoffe
B1 = schwerentflammbar
B2 = normalentflammbar
B3 = leichtentflammbar

Mit dem CE-Label C(E = Communauté Européenne = Europäische Gemeinschaft) müssen Wärmedämmstoffe sei dem 1. Januar 2004 gekennzeichnet werden. Das CE-Label ist eine Art „technischer Reisepass“ für Bauprodukte. Mit dem CE-Label können diese Produkte innerhalb des EU-Binnenmarktes gehandelt werden.

Das CE-Label ist jedoch kein Qualitätszeichen. Für die Deklaration ist der Produkthersteller verantwortlich. Das Label beinhaltet keine regelmäßige Überwachung und bietet keine Gewähr dafür, dass der Wärmedämmstoff nach der jeweiligen Landesbauordnung eingesetzt werden darf.

Der Diffusionssperrwert (diffusionsäquivalente Luftschichtdicke) gibt den Widerstand des Bauteils gegen Wasserdampf im Vergleich zu einem Meter Luft an.

Beispiele:

16 cm Normalbeton: sD = ca. 18 m
30 cm Hochlochziegel: sD = ca. 1,3 m
Faserdämmstoff: sD = ca. 0,15 m
0,1 mm Alufolie: sD = ca. 100 m
0,3 mm dampfbremsende Baupappe: sD = ca. 4 m

 

Bauteile setzen der Diffusion einen unterschiedlichen Widerstand entgegen. Je höher dieser Widerstand ist, umso weniger Wasserdampf kann durch die Bauteile wandern. Die Diffusionswiderstandszahl gibt an, um wie viel der Diffusionswiderstand gegen Wasserdampf in der betrachteten Baustoffschicht größer ist als in einer Luftschicht gleicher Dicke

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG – auch Energie-Einspeisegesetz genannt) wurde 2000 in Deutschland erstmalig beschlossen. Ziel des Gesetzes war es, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2010 auf mindestens 12,5 Prozent, bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen. Für den eingespeisten Strom aus Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas, Biomasse, Geothermie, Windenergie sowie solarer Strahlungsenergie werden Vergütungssätze festgelegt. Finanziert wird das EG über die Endkunden (Umlage auf den Energiepreis).

Effizienz ist das Maß für die Güte eines Prozesses, d.h. das Verhältnis von bereitgestelltem zu eingesetztem Produkt. Es wird synonym mit (Jahres-)Nutzungsgrad gebraucht.

Häufiger ist es wirtschaftlicher, eine Einsparmaßnahme zu finanzieren, als weiterhin den hohen Energiepreis zu zahlen. Dazu werden die Einsparkosten einer Maßnahme (Kosten der Maßnahme zu eingesparter Energiemenge über die Nutzungszeit) berechnet und mit den Energiebezugskosten verglichen (siehe auch LCP = Least-Cost Planning).

Siehe „Energiekennzahl“.

Emissionen sind die von einer Anlage, einem Gebäude oder einem Verkehrsmittel in die Umwelt (Boden, Wasser, Luft) abgegebenen gasförmigen, flüssigen und festen Schadstoffe. Auch die Abgabe von Wärme, Strahlung, Geräuschen und Gerüchen gilt als Emission. Die Einwirkung von Emissionen wird als Immission bezeichnet.

 

Die Verbrennung fossiler Energieträger ist verbunden mit der Freisetzung von Schadstoffen (Emissionen) wie:

  • Schwefeldioxid SO2 entsteht bei der Verbrennung aus der Verbindung von im Brennstoff enthaltenen Schwefel mit Luftsauerstoff.
  • Stickoxid NO, ist ein Sammelbegriff für die so genannten nitrosen Gase. Es sind Verbindungen des sowohl im Brennstoff als auch in der Luft enthaltenen Stickstoffs mit Luftsauerstoff.
  • Kohlenmonoxid CO entsteht bei unvollständiger Verbrennung des Brennstoffes.
  • Kohlenwasserstoffe CnHm sind im Brennstoff enthalten und werden ähnlich, wie CO bei der unvollständiger Verbrennung emittiert.
  • Staub (Ruß) ist ein Sammelbegriff für nicht gasförmige Verbrennungsrückstände im Abgas, wie Ruß u.ä. (Feinstaub siehe PM10).
  • Kohlendioxid CO2 siehe unten.

 

Bis vor wenigen Jahren konzentrierte man sich auf die Reduzierung dieser Schadstoffe beispielsweise durch folgende Maßnahmen:

  • Verwendung schadstoffarmer Brennstoffe,
  • Brennstoffentschwefelung,
  • NO,-Reduzierung durch spezielle Verbrennungstechniken oder
  • Rauchgasfilter zur Minderung der Feststoffanteile im Abgas.

Die Definition des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen lautet: „Emission ist die Freisetzung von Treibhausgasen oder deren Vorläufersubstanzen in die Atmosphäre über einem bestimmten Gebiet und in einen bestimmten Zeitraum.“

Ein marktbasierter Ansatz zum Erreichen von Zielen im Bereich des Umweltschutzes. Dieser Ansatz ermöglicht es den Vertragsparteien, die ihre Treibhausgasemissionen stärker als erforderlich senken, ihre überschüssigen Reduktionen zu nutzen bzw. mit diesen zu handeln, um sie mit Emissionen aus anderen Quellen innerhalb oder außerhalb des Landes zu verrechnen. Der Handel kann im Allgemeinen auf nationaler oder internationaler Ebene stattfinden bzw. von Unternehmen untereinander abgewickelt werden. Artikel 17 des Kyoto-Protokolls ermöglicht den Annex-B-Ländern (Industrienationen) den Handel mit Emissionsrechten. Der internationale Emissionshandel ist einer der Kyoto-Mechanismen, die darauf ausgerichtet sind, den Annex-B-Ländern eine wirtschaftliche und flexible Lösung zur Reduktion ihrer Emissionen zu bieten, damit sie ihre festgelegten Verpflichtungen erfüllen können.

Energiemenge, die den Anlagen für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung zur Verfügung gestellt werden muss, um die normierte Rauminnentemperatur und die Erwärmung des Warmwassers über das ganze Jahr sicherzustellen. Diese Energiemenge bezieht die für den Betrieb der Anlagentechnik (Pumpen, Regelung, usw.) benötigte Hilfsenergie ein. Die Endenergie wird an der „Schnittstelle“ Gebäudehülle übergeben und stellt somit die Energiemenge dar, die dem Verbraucher (im Allgemeinen dem Eigentümer) geliefert und mit ihm abgerechnet wird.

Endenergieträger bezeichnen alle Energieträger, die beim Endverbraucher zur Deckung des Energiebedarfs eingesetzt werden. Dazu zählen Kohle-, Mineralöl- und Gasprodukte, Strom und Fernwärme, aber auch direkt nutzbare Primärenergieträger wie Erdgas. Die Umwandlung und der Transport zum Endverbraucher sind besonders beim Strom mit einem Eigenbedarf an Energie und Verluste verbunden, so dass beim Verbraucher nur etwa 2/3 der eingesetzten Primärenergie als Endenergie zur Verfügung stehen.

Wenn eine Maßnahme zur Energieeffizienz die Energiemenge erzeugt bzw. eingespart hat, die zu ihrer Herstellung, Errichtung und Betrieb benötigt wurde, hat sie sich energetisch amortisiert. Die energetische Amortisationszeit von Fotovoltaikanlagen liegt zB. bei etwa drei Jahren, die einer Wärmedämmung je nach Dämmmaterial zwischen wenigen Monaten und etwa 3 Jahren.

Energie ist die Fähigkeit oder Möglichkeit eines Systems Arbeit zu verrichten. Gemessen wird Energie in der Einheit Joule [J], als Produkt von Zeit [s] und Leistung [W]. Ein Joule entspricht einer Wattsekunde [Ws]. Physikalisch betrachtet kann Energie weder erzeugt noch vernichtet werden, sondern nur von einer Form in die andere umgewandelt werden.

Man unterscheidet folgende Energieformen:

  • mechanische Energie (Bewegungs- oder kinetische Energiepotenziale, Energie der Lage),
  • Wärmeenergie (thermische Energie),
  • elektrische Energie,
  • chemische Energie,
  • Strahlungsenergie und
  • Kernenergie und Fusionsenergie.

Nach der Reihenfolge ihres Einsatzes lässt sich Energie in vier Stufen einteilen: Primärenergieträger kommen in der Natur direkt vor: Kohle, Erdöl oder Erdgas sowie die Erneuerbaren Energiequellen. In den meisten Fällen müssen Primärenergieträger in Kraftwerken, Raffinerien etc. umgewandelt werden in Sekundärenergie, wie Koks, Briketts, Strom, Fernwärme, Heizöl, Benzin etc.

Endenergie, ist die Energie am Ort des Verbrauchs, wo sie umgewandelt wird in Nutzenergie (Energiedienstleistung): Heiz-/Prozesswärme, Licht und mechanische Energie.

Energiemenge, die unter genormten Bedingungen (z.B. mittlere Klimadaten, definiertes Nutzerverhalten, zu erreichende Innentemperatur, angenommene innere Wärmequellen) für Beheizung, Lüftung und Warmwasserbereitung (nur Wohngebäude) zu erwarten ist.

Diese Größe dient der ingenieurmäßigen Auslegung des baulichen Wärmeschutzes von Gebäuden und ihrer technischen Anlagen für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung sowie dem Vergleich der energetischen Qualität von Gebäuden. Der tatsächliche Verbrauch weicht in der Regel wegen der realen Bedingungen vor Ort (z.B. örtliche Klimabedingungen, abweichendes Nutzerverhalten) vom berechneten Bedarf ab.

Mit Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie wurde die Ausstellung von Energieausweisen für Wohn- und Nichtwohngebäude zur Pflicht (z.B. bei Vermietung und Verkauf der Objekte). Anhand standardisierter Verfahren werden Gebäudeenergiekennzahlen berechnet und miteinander verglichen. Dadurch soll die Markttransparenz erhöht und Effizienzmaßnahmen gefördert werden. Siehe auch „Energieausweise“.

In einem Energieausweis sind die wesentlichen Ergebnisse der vorgeschriebenen Berechnungen, insbesondere die spezifischen Werte des Transmissionswärmeverlusts, die Anlagenaufwandszahlen der Anlagen für Heizung, Warmwasserbereitung und Lüftung, der Endenergiebedarfs nach Energieträgern und der Jahres-Primärenergiebedarfs zusammenzustellen.

Das GEG unterscheidet nach Bedarfs- und Verbrauchsausweisen. Eni Bedarfsausweis berechnet einen gebäudespezifischen theoretischen Wert unabhängig vom Nutzerverhalten anhand standardisierter Annahmen und Bedingungen. Bei einem Verbrauchsausweis basiert die Berechnung auf dem tatsächlichen (nutzerabhängigen!) über mehrere Jahre gemittelten Energiebedarf.

Energiebilanzen stellen für ein System die eintretenden und austretenden Energieströme für einen bestimmten Zeitraum einander gegenüber. Gemäß dem Energieerhaltungssatz muss eine Energiebilanz immer ausgeglichen sein.

Der durch den Energieverbrauch eigentlich bezweckte Effekt (zB. heller Raum, heißes Wasser), der durch die Faktoren Energie, Kapital und technisches Wissen erbracht wird. Dabei lässt sich die Dienstleistung durch unterschiedliche Anteile der drei Faktoren erbringen.

Zum Beispiel kann dieselbe Dienstleistung eines wohltemperierten Raums mit viel Energie (ungedämmter Altbau) oder mit wenig Energie (gedämmter Altbau) zur Verfügung gestellt werden. Für die Wärmedämmung ist allerdings ein hoher Kapitaleinsatz nötig.

Energiekennwerte (oder spezifische Energieverbräuche) bezeichnen den Energieverbrauch in Bezug auf eine bestimmte Größe, wie Einwohner, Fläche, Einkommen, Stückzahl und Produktionswert. im Wohnungssektor wird der Energiebedarf oder -verbrauch häufig auf die beheizte Wohnfläche bezogen.

Im GEG ist der Energiebedarf auf die Fläche AN bezogen, die sich durch einen konstanten Faktor aus dem Gebäudevolumen errechnet.

Bei dem Vergleich der Kennwerte auf Basis des tatsächlichen Verbrauchs muss eine Witterungskorrektur vorgenommen werden.

Energiespar-Contracting oder auch Performance-Contracting ist eine Form des Contractings, bei der die eingesparten Energiekosten Grundlage für die Finanzierung der Investitionen des Contractors sind. Besonders geeignet ist dies für energieintensive Unternehmen und Betriebe, aber auch im Gebäudebereich, wenn ein hoher Nachholbedarf bei der energetischen Sanierung besteht.

Die erste Energieeinsparverordnung (EnEV) ist am 1. Februar 2002 in Kraft getreten.

Als wesentliche Neuerung zu früheren Verordnungen (Wärmeschutz- und Heizanlagenverordnung) setzt die EnEV die Berechnung eines Primärenergiebedarfs fest, welche Dämmung und Heizung – seit der EnEV 2007 auch Kühlung – des Gebäudes gemeinsam bewertet.

In mehreren Novellierungen (2004, 2007, 2009, 2013/2014 und 2016) wurden die zulässigen Grenzwerte kontinuierlich verschärft und Nachrüstpflichten für Bestandsgebäude und deren technischen Anlagen ausgeweitet.

Mit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes im November 2020 und einer kurzen Übergangszeit verlor die EnEV ab dem 1. Juli 2021 ihre Gültigkeit.

Energieverbrauch bzw. die Energieerzeugung verursacht Schäden an Mensch und Umwelt.

Diese Kosten werden als externe Kosten bezeichnet, da sie in den heutigen Energiepreisen nicht, oder nur zum Teil enthalten sind. Bei einer volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise sind diese externen Kosten zu berücksichtigen.

Um nicht jedes einzelne Gebäude erfassen zu müssen, werden mit einer Gebäudetypologie der Gebäudebestand nach energierelevanten Kriterien in eine Reihe von Gebäudetypen aufgeteilt, die praktisch den gesamten Bestand einer Stadt oder Region in baulich konstruktiver Hinsicht repräsentieren.

Die wichtigsten Merkmale der Baukonstruktion eines Gebäudetyps sind das jeweiligen Bau- alter und das AV-Verhältnis. Eine bundesweite Gebäudetypologie wurde vom IWU (Institut für Wohnen und Umwelt, Darmstadt) entwickelt und ist im Internet abrufbar.

Die gefühlte Temperatur kann nicht gemessen werden und stellt die Temperatur dar, die vom Menschen empfunden wird. Neben subjektiven Kriterien der einzelnen Person ist sie vorwiegend beeinflusst durch die Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit und die Oberflächentemperaturen der umgebenden Hüllflächen.

So kann z.B. ein Raum mit 2 Grad Lufttemperatur in Kombination mit einer niedrigen Oberflächentemperatur der Hüllfläche (fehlende Wanddämmung) oder hoher Luftbewegung (z.B. durch eine schlecht ausgelegte oder schlecht eingestellte Lüftungsanlage) als kalt, ein Raum mit 18 Grad Lufttemperatur in einem gut gedämmten Haus mit zugfreier Lüftung da- gegen als warm empfunden werden.

Der Gesamtenergiedurchlassgrad ist der prozentuale Energiedurchgang der Sonneneinstrahlung (in der Regel durch eine Fensterscheibe). Beispiele: Einfachglas g = 0,8 (=80 %); Dreifachglas g =0,5 (=50 %). Rahmenanteil, Verschattung und Verschmutzung sind hier noch nicht berücksichtigt.

Das Glaser-Diagramm wird zur Berechnung und Darstellung von Diffusionsvorgängen in Bauteilen verwendet. Aus dem Glaser-Diagramm lässt sich ablesen, unter welchen Bedingungen, an welchen Stellen im Bauteil Kondensation – also Auftreten von Tauwasser – vorkommen kann und wie angefallenes Tauwasser während der Verdunstungsperiode wieder abgeführt wird

Das Glaser-Diagramm als Teil des Verfahrens zur Diffusionsberechnung nach DNI 4108/5 beschreibt den Verlauf des Sättigungsdampfdrucks und des Wasserdampfteildrucks in Bau- teilen, sowohl im Kondensations- wie im Verdunstungsfall.

Bei der Berechnung des Heizwärmeverbrauchs während einer Heizperiode stößt man schnell auf ein Problem: Der Wärmebedarf eines Gebäudes ist stark witterungsabhängig. So kann beispielsweise der Fall eintreten, das aufgrund eines besonders kalten Winters trotz Energiesparmaßnahmen mehr Energie benötigt wird als im Jahr zuvor. Deshalb ist es von Bedeutung, beim Vergleich der Verbrauchsdaten die Witterungsbedingungen während der Heizperiode zu berücksichtigen. Dies gelingt durch die sogenannten Gradtagzahlen, die von den Wetterämtern für die jeweilige Region ermittelt werden.

Die Gradtagzahl ist nach VDI 2067 die Summe der Temperaturdifferenzen zwischen der mittleren Raumtemperatur (20 Grad C) und den Tagesmitteln der Außentemperatur über alle Kalendertage während der Heizperiode.

Die Heizgradtagzahl ist die Summe aller Temperaturdifferenzen zwischen der Heizgrenztemperatur eines Gebäudes und der Außentemperatur im Verlauf einer Heizperiode. Die Heizgradtage (G) sind proportional zur Energiemenge, die dem Gebäude zur Deckung der in der Heizzeit aufgrund von Wärmeverlusten (Transmission und Lüftung) als Nutzenergie zugeführt werden müssen. Sie eignet sich so zur Witterungskorrektur des Endenergieverbrauches. Je besser ein Gebäude gedämmt wird, desto niedriger fallen Heizgrenztemperatur und damit auch die Heizgradtage aus. Bei älteren Gebäuden liegt die Heizgrenztemperatur um 17° C, bei neuen Gebäuden um 12° C.

Die Heizkurve stellt die Veränderung der Vorlauftemperatur im Verhältnis zur Außentemperatur dar. in welchem Verhältnis zur Außentemperatur die Vorlauftemperatur steigen soll (Steilheit), kann an der Regelung eingestellt werden.

Im maximalen Auslegungspunkt (z.B. bei-12° C) muss die Kurve so ausgelegt sein, dass die Vorlauftemperatur zur Temperierung aller Räume ausreicht. Dieser Punkt (und damit auch die Steigung der Kurve) ist im Wesentlichen vom wärmetechnischen Zustand des Gebäudes und von der Auslegung der Heizflächen abhängig.

Mittelwert, arithmetisches Mittel. 1l Heizöl entspricht rund 10 kWh.

Der Heizwert (früher unterer Heizwert) ist Bezugsgröße bei der Darstellung von Energiebilanzen. Im Heizwert ist allerdings die bei der Verbrennung entstehende latente Wärme des entstehenden Wasserdampfes nicht enthalten. Daher erreichen z.B. Brennwertgeräte (bezogen auf den Heizwert) einen Wirkungsgrad von über 100 %. Auf den Gesamtenergieinhalt bezogen (Brennwert) erreichen sie natürlich weniger als 100 %. Eine Ausnahme bei der Bilanzierung stellt das Erdgas dar. Hier wird zumeist der höhere Brennwert in Rechnung gestellt.

Um eine gleichmäßige Wärmeversorgung und eine gute Regelung aller Räume zu gewähr- leisten, muss ein hydraulischer Abgleich vorgenommen werden. Dieser gleicht die unter- schiedlichen Druckverluste im System aus und sorgt dafür, dass an den Heizkörpern ähnliche Druckverhältnisse herrschen und bei Nennlast der erforderliche Volumenstrom bzw. die notwendige Temperaturspreizung zwischen Vorlauf- und Rücklauf erreicht wird

Während bei einer früheren Planung die meisten Planungsschritte der einzelnen Gewerke hintereinander abgearbeitet wurden, setzen sich die Akteure bei einer integrierten Planung frühzeitig an einen Tisch und besprechen gemeinsam die einzelnen Planungsschritte. Dadurch können frühzeitig Problemfelder erkannt und beseitigt werden. Die integrierte Planung führt zumeist zu einer wesentlichen Reduzierung der Baukosten, da alle Komponenten des Gebäudes aufeinander abgestimmt werden können.

Auch durch die primärenergetische Betrachtungsweise, d.h. die integrierte Betrachtung von Gebäude und Anlagentechnik, wird die integrierte Planung gefördert.

Eni instationäres Berechnungsverfahren berücksichtigt die tatsächlichen Feuchtebedingungen des Bauteiles an den jeweiligen Örtlichkeiten. Die Temperatur- und Feuchteverteilung inner- halb der Bauteilschicht sowie der Wassergehalt der einzelnen Schichten im jahreszeitlichen Verlauf werden angezeigt. So können die wirklichen Feuchtebelastungen vorausberechnet werden und damit eine große Planungssicherheit für die Ausführungen liefern.

Die bei der Nutzung eines Gebäudes durch Personen und (vorwiegend elektrische) Geräte entstehenden Wärmegewinne. Diese Gewinne tragen bei bestehenden Gebäuden mit etwa 10 % zur Deckung der Wärmeverluste bei. Mit effizienteren Geräten (weniger Abwärme) vermindern sich diese Gewinne.

Jährliche Energiemenge, die zusätzlich zum Energieinhalt des Brennstoffes und der Hilfsenergien für die Anlagentechnik mit Hilfe der für die jeweiligen Energieträger geltenden Primärenergiefaktoren auch die Energiemenge einbezieht, die für Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe (vorgelagerte Prozessketen außerhalb des Gebäudes) erforderlich ist.

Die Primärenergie kann auch als Beurteilungsgröße für ökologische Kriterien, wie z.B. CO2- Emission, herangezogen werden, weil damit der gesamte Energieaufwand für die Gebäudebeheizung einbezogen wird.

Kältemittel kommen als strömende Medien (Fluide) für die Wärmeübertragung in Kälteanlagen zum Einsatz. Bei niedrigem Druck und geringer Temperatur nehmen sie Wärme auf, bei höherem Druck und höherer Temperatur geben sie diese wieder ab. Das Prinzip dabei ist, der üblicherweise stattfindende Aggregatzustandswechsel von flüssig zu gasförmig bzw. umgekehrt. Damit ist es möglich, dass Kälteprozesse fortwährend laufen und der Verbrauch der Fluide gering bleibt.

Jedes Treibhausgas kann hinsichtlich seiner Treibhauswirkung auf Kohlendioxid (CO,) um-gerechnet werden.

1kg Methan (CH4) entspricht 21 kg CO2-Äquivalent gemäß PICC.

Alter Begriff für „Wärmedurchgangskoeffizient“. Je niedriger er ist, desto besser die Wärmedämmung! Siehe U-Wert.

Legionellen sind Bakterien, sie verursachen beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder, von grippeartigen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen.

Die 106. Bauministerkonferenz der Länder hat im November 2002 eine überarbeitete Musterbauordnung (MBO) beschlossen. Sie trug wesentlich zur Vereinfachung des Verfahrens- und des materiellen Bauordnungsrechts sowie zu einer Wiederannäherung des Bauordnungsrechts der einzelnen Länder bei.

Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development) bedeutet, so zu wirtschaften, dass die gegenwärtigen Bedürfnisse ausreichend erfüllt sind und zukünftige Generationen eine Umwelt vorfinden, in der sie mit gleichwertigem Wohlstand leben können.

Außerhalb der Nutzungszeit kann die Temperatur im Gebäude abgesenkt werden. Es wird weniger Wärme benötigt, die Heizleistung kann vermindert werden. Dies erfolgt entweder durch Verringern der Vorlauftemperatur oder durch zeitweises Abschalten der kompletten Heizung.

 

Wird nur die Vorlauftemperatur verringert, so kann der Einspareffekt dadurch konterkariert werden, dass bei üppig ausgelegten Heizkörpern doch noch zu viel Wärme ankommt (Thermostatventil öffnet ganz).

Bei nachträglich gedämmten Ein- und Zweifamilienhäusern und im Neubau sollte in jedem Fall die Heizungspumpe nachts ausgeschaltet werden. Dies spart zudem Strom ein. Die Nachtabsenkung sollte ein bis zwei Stunden vor Nutzungsende beginnen und entsprechend vor Nutzungsbeginn wieder abschalten.

Sind Teile der Heizungsanlage frostgefährdet, sollte die Nachtabsenkung nur bei Außentemperaturen über °0 C aktiviert werden. Die Raumtemperatur sollte nicht unter 10° C fallen, um eine zu starke Auskühlung der Räume zu vermeiden.

Niedrigenergie bezeichnete seit den 1980er Jahren einen Gebäude-Dämmstandard, der jedoch nicht genau definiert war. Es waren meist Häuser gemeint mit sehr guter Dämmung, die einen spezifischen Jahres-Heizwärmebedarf bei Mehrfamilienhäusern von 50 kWh/(m2a) und bis 70 kWh/(m2a) bei Einfamilienhäusern aufwiesen.

Nutzenergie bezeichnet die Energieanwendungen, die der Endverbraucher zur Deckung seiner Bedürfnisse einsetzt. Es werden die Nutzenergieformen Wärme, Kraft, Licht, Elektrizität und Mobilität unterschieden. Beim Verbraucher werden die Endenergieträger durch Geräte und Anlagen in Nutzenergie umgewandelt. Durchschnittlich wird aufgrund der hohen Umwandlungs- und Verteilungsverluste nur rund ein Drittel der tatsächlich eingesetzten Primärenergie genutzt.

Beispiel:

Niedertemperaturkessel weisen Jahresnutzungsgrade von über 90% auf. Gasbrennwertkessel können auch über 100 % erreichen (bezogen auf den Heizwert).

Bei häufigem Takten verschlechterten sich die Werte jedoch zum Teil erheblich.

pH = -log(G++)

Um die Dämmeigenschaften von Baumaterialien zu verbessern, wird das Material inzwischen porosiert, indem z.B. beim Ziegel die Rohmasse mit brennbaren Stoffen wie Sägemehl oder Kunststoffkügelchen vermengt wird. Diese Stoffe verbrennen beim Brennvorgang und hinterlassen Poren. Auch die Aufschäumung mit Treibmitteln ist gebräuchlich.

Porosität bezeichnet das Volumenverhältnis der Summe der Hohlräume (Poren) in einem festen Körper bezogen auf dessen äußeres Volumen. Die Porosität wird üblicherweise in Prozent oder als Fraktion (Bruchteile von 1=%/100) angegeben und mit dem Formelbuch- staben Ф bezeichnet.

Mit zunehmender Porosität eines Baustoffes verbessern sich in der Regel die Dämmeigenschaften und verschlechtern sich die statischen Eigenschaften.

Primärenergie ist der rechnerische Energiegehalt eines natürlich vorkommenden Energieträgers, bevor er z.B. durch Verbrennung umgewandelt wird. Zu den Primärenergieträgern zählen fossile Energieträger, wie Stein- und Braunkohle, Erdöl und Erdgas und Erneuerbare Energien (Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Erdwärme und Gezeitenenergie).

Eine Stoff- und Energiebilanz, die alle mit der Produktion eines bestimmten Produktes zusammenhängenden Stoff- und Energieströme über den gesamten Produktlebenszyklus beschreibt und bewertet (Ökobilanz, Produktlebenszyklus).

Produktlebenszyklen bezeichnen die verschiedenen Phasen eines Produktes von der Rohstoffgewinnung, Aufbereitung, Produktion Transport, Nutzung und Entsorgung („Von der Wiege bis zur Bahre“).

Prozessketten bezeichnen die Kombination der Prozessschritte, die von der Ressourcenentnahme bis zur Bereitstellung des fertigen Produktes reicht. Die Gesamtheit dieser Prozess- schritte wird vorgelagert genannt.

Die Hörschwelle beschreibt den Schalldruck, der vom menschlichen Gehör gerade noch wahrgenommen wird. Der Schaldruck an der Hörschwele bei 10.000 Hz ist der Bezugswert des Schalldruckpegels und wird in Dezibel (dB) angegeben.

Beispiele:

Leichtes Blätterrauschen             20 dB
Nieselregen                                      20 – 25 dB
Kühlschrank                                   30 – 40 dB
Leise Unterhaltung                       40 dB
Belebte Wohnstraße                      55 – 65 dB
Presslufthammer                            110- 115dB
Düsenflugzeug                                110 – 120 dB

Sekundärenergie ist die Energie, die als Ergebnis eines Umwandlungsprozesses aus Primärenergie gewonnen wird. Dabei vermindert sich die nutzbare Energiemenge durch Umwandlungs- und Transportverluste. Sekundärenergieträger sind leitungsgebunden, wie Strom, Fernwärme und Stadtgas oder die veredelten Produkte Benzin, Heizöl, Koks, Briketts etc.

Sekundärenergieträger werden die durch Umwandlung oder Behandlung aufbereiteten Primärenergieträger bezeichnet (z.B. Elektrizität, sowie die meisten Brenn- und Treibstoffe). Für die verschiedenen Aufbereitungsschritte ist ein Eigenbedarf an Energie erforderlich und außerdem treten Umwandlungs- und Transportverluste auf.

Der Wärmetransport in festen Körpern erfolgt vor allem durch Wärmeleitung. Die Menge der Wärmeleitung ist abhängig vom Material, also vom Baustoff bzw. dessen Zusammensetzung. Alen Baumaterialien sind daher „spezifische Wärmeleitfähigkeitswerte“, sogenannte l-Werte (sprich: lambda), zugeordnet.

Der Lambda-Wert gibt an, welcher Wärmestrom [W] durch das Material von einem Quadratmeter Fläche und einem Meter Dicke bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin [K] hindurch geht.

Normalbeton hat z.B. mit ca. 2 W/(m•K) eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit, Dämmstoffe haben eine sehr niedrige (ca. 0,02 bis 0,04 W/(m•K).

Spreizung bezeichnet die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf einer Heizungsanlage oder eines Teilkreises von ihr. Fußbodenheizungen besitzen eine typische Spreizung von 5 Grad C und bei Heizkörpern rechnet man mit ca. 10 Grad C.

Die Spreizung nimmt proportional mit dem Wärmebedarf, also der Außentemperatur, zu. Je größer die Spreizung eines Heizkreises ist, desto mehr Wärme wurde, bei gleichen Durch- flussmengen, übertragen.

Der Temperaturunterschied (Vorlauf zu Rücklauf) am Heizkörper sollte möglichst hoch sein.

Ist ein Heizkörper von oben bis unten annähernd gleichmäßig warm (geringe Spreizung), so

ist dies ein Zeichen für einen schlechten hydraulischen Abgleich, d.h. das Wasser wird mit zu hoher Geschwindigkeit durch den Heizkörper gepumpt. Dies führt zum Teil zu überhitzten und schlecht regelbaren Räumen.

Faustregel: Die Spreizung sollte größer als 10 K(Kelvin), besser 20 K sein

An der Spreizung T (Delta T,) d.h. dem Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf einer Heizungsanlage, lässt sich die Qualität des hydraulischen Abgleichs, der Regelung und der Pumpenauslegung beurteilen.

Eine geringe Spreizung (bei Nennlast) führt zum Teil zu höherem Pumpenstromverbrauch und zu höheren Anlagenverlusten (insbesondere bei Brennwert- und Solartechnik, bei Nah- wärmenetzen und Wärmepumpen).

Steinwolle ist ein anorganischer Mineralfaserdämmstoff nach DIN 18165. Sie wird aus Basalt und Diabasgestein hergestellt.

Thermografie ermöglicht eine bildliche (meist farbige) Darstellung von Oberflächentemperaturen. Sie wird immer häufiger zur Ermittlung von Schwachstellen (Wärmebrücken und Luftundichtheiten) eingesetzt und arbeitet zerstörungsfrei.

Für quantitative Analysen ist sie nicht geeignet.

Im Baubereich wird mit Transmission (lateinisch: hinüberschicken) der Wärmestrom eines Gebäudes von innen nach außen bezeichnet. Die Transmissionsverluste bestimmen wesentlich den Heizwärmebedarf eines Gebäudes.

Wärmestrom durch die Außenbauteile je Kelvin Temperaturdifferenz.

Es gilt: Je kleiner der Wert, umso besser ist die Dämmwirkung der Gebäudehülle. Durch zusätzlichen Bezug auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche liefert der Wert einen wichtigen Hinweis auf die Qualität des Wärmeschutzes.

Klimawirksame Spurengase in der Erdatmosphäre lassen die sichtbare, kurzwellige Sonnenstrahlung nahezu ungehindert zur Erdoberfläche passieren, halten aber einen Großteil der langwelligen Wärme-Rückstrahlung in der Atmosphäre zurück.

Im Gleichgewicht zwischen Ein- und Abstrahlung bewirkt der natürliche Treibhauseffekt eine Durchschnittstemperatur der Erde von ca. +15° C. Ohne Treibhauseffekt läge diese bei – 18° C. Es wäre kein Leben auf der Erde möglich.

Die natürlichen Spurengase, v.a. Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Ozon (O3), Lachgas (N20) sowie der Wasserdampf der Atmosphäre, wirken ähnlich, wie die Glasscheiben in einem Gewächshaus.

Die Emissionen von klimawirksamen Spurengasen (sogenannten Treibhausgasen), die durch die exzessive Nutzung fossiler Energieträger und großflächigen Veränderungen der Landnutzung entstehen, verstärken die Wärmerückhaltung in der Erdatmosphäre. Dieser zusätzliche, anthropogene (vom Menschen verursachter) Treibhauseffekt führt zu Klimaveränderungen und einer Erwärmung bodennaher Luftschichten, die für das vergangene Jahrhundert bereits nachweisbar ist. Für die nächsten 10 Jahre prognostizieren Wissenschaftler anhand von Simulationen mit Klimamodellen eine zusätzliche Erwärmung von °1 bis °4 C.

Als Treibhausgase werden die atmosphärischen Spurengase bezeichnet, die natürlich vor-kommen oder durch menschliche Aktivität emittiert werden.

Sie verursachen sowohl den natürlichen als auch zusätzlichen (anthropogenen) Treibhauseffekt. Dazu zählen Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O), FCKW sowie Ozon und Wasserdampf.

Da die Treibhausgase verschieden hohe Wirkung auf den Treibhauseffekt haben, werden Faktoren dieser Wirkung in Bezug auf das Hauptreibhausgas CO2 gebildet. Diese Faktoren nennt man Treibhauspotenzial (GWP =global warming potenzial).

So hat beispielsweise Methan ein 20 bis 30-mal höheres Treibhauspotenzial als CO2.

Siehe „Wärmedurchgangskoeffizient“

Die Vollbenutzungsstunden (je Jahr) entsprechen der Zeit, die die Heizung bei voller Heizleistung in Betrieb sein müsste, um den gesamten Jahres-Heizwärmebedarf zu decken. Bei Wohngebäuden liegt die Zahl bis 1.500 bis 2.000 Stunden pro Jahr. Wird diese Zahl mit der Kesselleistung multipliziert, kann (bei richtig ausgelegtem Kessel) vereinfacht der Jahres- Heizwärmebedarf ermittelt werden.

Umgekehrt errechnen sich die Vollbenutzungsstunden durch Division des tatsächlichen Jahresbrennstoffverbrauchs durch die maximale Brennerleistung.

Siehe „Wärmedämm-Verbundsysteme, WDVS“.

Der Wärmebedarf eines Gebäudes ist die Energie, die zur Bereitstellung der Raumwärme und zur Warmwasserbereitung vom Heizsystem zur Verfügung gestellt werden muss (siehe auch „Heizwärmebedarf“).

Wärmebrücken sind einzelne, örtlich begrenzte Stellen in Wänden und Decken mit zu geringer Dämmung, die dadurch einen höheren Wärmeverlust haben als benachbarte Stellen. Wärmebrücken sind nach DIN 4108 bei Außen-, Wohnungstrenn- und Treppenhauswänden unzulässig. Diese Forderung bedeutet, dass dort befindliche Stahlbetonteile wie Fensterstürze, Stützen und Ähnliches eine ausreichende zusätzliche Wärmedämmung erhalten müssen.

Grundputz mit Leichtzuschlagstoffen (z.B. Styroporkugeln, Perlite) zur Erhöhung der wärmedämmenden Wirkung. Die Dämmwirkung ist wesentlich geringer als bei einem Wärmedämmverbundsystem.

Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist eine spezielle Ausführung der Wärmedämmung an der Außenseite von Gebäuden. Die eigentliche Wärmedämmung (meist Mineralwolle oder expandierter Polystyrol-Hartschaum) wird auf der alten Wand befestigt. Mindestens eine Armierungs- und Putzschicht wird aufgetragen und gestrichen. Jedes WDVS muss in Deutschland eine bauaufsichtliche Zulassung haben.

Der Wärmedurchgangskoeffizient ist die Wärmemenge, die durch ein gesamtes Bauteil von einem Quadratmeter Fläche bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin hindurch geht. Er stellt die Summe der Wärmedurchlasskoeffizienten aller Bauteile und der inneren und äußeren Wärmeübergangskoeffizienten dar:

Beispiele:

ungedämmte Wand:      U = 1,5 W/(m2•K)
gedämmte Wand:           U = 0,3 W/(m2•K)

Der Wärmedurchgangswiderstand eines Baustoffes RT gibt an, wie viel Widerstand das gesamte Bauteil dem Wärmestrom von innen nach außen entgegensetzt. Er ist der Kehrwert des Wärmedurchgangskoeffizienten [1/U].

Je größer er ist, desto weniger Wärme kann entweichen. Die Einheit ist [(m2K)/W].

Der Wärmedurchlasskoeffizient gibt die Wärmemenge an, die durch eine Schicht eines Bau- teils von einem Quadratmeter Fläche bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin hindurch geht. Sie errechnet sich durch Division der Wärmeleitfähigkeit l eines Stoffes durch die Bauteildicke. Die Einheit ist [W/(m2•K)].

Der Wärmedurchlasswiderstand R ist der Kehrwert des Wärmedurchlasskoeffizienten (1/L). Er gibt an, wie viel Widerstand die einzelne Bauteilschicht dem Wärmestrom von innen nach außen entgegensetzt. Die Einheit ist  [(m2K)/W].

Ein Maß für die Wärmeeindringgeschwindigkeit in das Bauteil gibt die Wärmeeindringzahl. Für eine wirksame Wärmespeicherung sind daher Baustoffe mit hoher Wärmeeindringzahl besonders günstig.

Trotz der geringeren spezifischen Wärmekapazität dämpft z.B. der schwere Beton gegenüber Holzstoffen Temperaturschwankungen wesentlich wirksamer:

Beispiele:

Holz:     b = 7,0 Wh2/(m2•K)
Beton: b = 37,5 Wh2/(m2•K)

Die Wärmekapazität bezeichnet das Vermögen eines Körpers, thermische Energie zu speichern. Sie gibt die benötigte Wärmemenge an, um den Körper um 1 Kelvin zu erwärmen. Die Einheit ist [J/K].

Die spezifische Wärmekapazität gibt die benötigte Wärmemenge an, um 1kg eines Stoffes um 1Kelvin zu erwärmen. Gemeinsam mit der Rohdichte p und der Wärmeeindringzahl b beeinflusst diese Größe die Wärmespeicherfähigkeit eines Gebäudes.

Die Wärmeleitfähigkeit (Wärmeleitzahl) eines Stoffes gibt an, welche Wärmeleistung im Beharrungszustand durch eine Fläche eines 1m dicken Stoffes bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin 1( Grad Celsius) hindurchgeht.

Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit, desto besser die Dämmwirkung des Stoffes.

Beispiele:

Normalbeton:                  l=2,1 W/(m•K)
Hochlochziegel:              l=0,58 W/(m•K)
Dämmstoff z.B.:               l=0,04 W/(m•K)

Dämmstoffe werden entsprechend ihrer Wärmeleitfähigkeit l in verschiedene Wärmeleitfähigkeitsstufen, früher Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG), eingeteilt. Davon ausgenommen sind PU-Ortschaum und Holzfaserdämmstoffe nach DIN 4108.

Die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 020 entsprach einem l-Wert von 0,02 W/(m-K), die Wärme- leitfähigkeitsgruppe 030 einem l-Wert von 0,03 W/(m•K) usw.

WLS geben den genauen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit in 1mW-Schriten an, der somit auch zur Berechnung verwendet werden kann.

Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) ist die frühere Einteilung von Dämmstoffen in verschiede- ne Wärmeleitfähigkeitsstufen (siehe dort). Die Angaben erfolgten in 5mW-Schriten.

Vorgänger des Energiepasses. In verschiedenen Kommunen wurde ein Wärmepass eingeführt, der lediglich den Heizwärmebedarf des Gebäudes vor und nach einer Sanierung darstellte.

Vor Inkrafttreten der EnEV war der bauliche Wärmeschutz im Rahmen mehrerer Wärme-schutzverordnungen (1976, 1982, 1995) geregelt. Mit der EnEV 2002 wurde die Wärme-schutzverordnung und die Heizungsanlagenverordnung zusammengefasst und die primär- energetische integrierte Betrachtungsweise eingeführt.

Wärmesenken nehmen thermische Energie von einer Wärmequelle auf. Umgekehrt geben Wärmequellen ihre thermische Energie an Wärmesenken ab.

Die Begriffe gelten sowohl für Feststoffe, Flüssigkeiten als auch Gase.

Beispiele: Heizkörper, die Energie aus dem Heizkreislauf (Quelle) an die umgebende Luft abgeben und selbst nicht wieder aufnehmen können, sind typische Wärmesenken.

Erdreich, das seine Wärme an das in einer Erdwärmesonde zirkulierende Wasser abgibt, ist dagegen eine Wärmequelle.

Der Wärmeübergangskoeffizient gibt die Wärmemenge an, die durch die innere oder äußere Übergangsschicht von der Raumluft zum Bauteil oder vom Bauteil zu Außenluft in Bezug auf einen Quadratmeter Fläche bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin hin- durch geht. Die Einheit ist W/(m2•K).

Werden innerer und äußerer Wärmeübergangskoeffizient mit dem Wärmedurchlasskoeffizienten der einzelnen Bauteilschichten addiert, ergibt sich der U-Wert.

Der Wärmeübergangswiderstand außen (e = exterior; außen) ist der Kehrwert des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten. Er gibt an, wie viel Widerstand die äußere Übergangsschicht vom Bauteil zur Außenluft dem Wärmestrom entgegensetzt. Die Einheit ist [m2•K/W].

Der Wärmeübergangswiderstand außen (e = exterior; außen) ist der Kehrwert des äußeren Wärmeübergangskoeffizienten. Er gibt an, wie viel Widerstand die äußere Übergangsschicht vom Bauteil zur Außenluft dem Wärmestrom entgegensetzt. Die Einheit ist [m2•K/W].

Der Wärmeübergangswiderstand innen (i = interior; innen) ist der Kehrwert des inneren Wärmeübergangskoeffizienten. Er gibt an, wie viel Widerstand die innere Übergangsschicht von der Raumluft zum Bauteil dem Wärmestrom entgegensetzt. Die Einheit ist [m2•K/W].

Auch Hüllfläche genannt, bildet die Grenze zwischen beheiztem Innenraum und der Außenluft, nicht beheizten Räumen und Erdreich. Sie besteht üblicherweise aus Außenwänden einschließlich Fenster und Türen, Kellerdecke, oberster Geschossdecke bzw. Dach.

Als wärmeübertragende Umfassungsfläche nach GEG ist die äußere Begrenzung einer beheizten Zone zu berücksichtigen. Sie ist außerdem so festzulegen, dass ein Ein-Zonen- Model entsteht, das mindestens die beheizten Räume einschließt.

Wafer (engl. Oblate) sind aus Silizium-Rohblöcken gesägte dünne Scheiben, welche zu kristallinen Solarzellen weiterverarbeitet werden.

Sie werden in der Photovoltaik verwendet und sind 0,18 bis 0,25 Millimeter dick und ca. 15 bis 20 Zentimeter groß.

Als Wallbox, übersetzt Wandladestation, wird eine Ladeinrichtung für Elektrofahrzeuge bezeichnet. Der Name rührt daher, dass diese häufig direkt an einer Wand befestigt wird. Immer häufiger kommen auch Ladesäulen zum Einsatz. Die Wallbox ist das Verbindungsteil zwischen Stromnetz und Fahrzeug. Es gibt unterschiedliche Steckersystem verbunden mit verschiedenen Ladeleistungen.

Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl gibt an, um wie viel Mal größer der Widerstand gegen den Wasserdampfdurchgang im Vergleich zu Luft ist.

 

Beispiele:

Normalbeton:                  µ = 70 – 150
Holzschalung:                  µ = 40
Gipskartonplatte:           µ = 8-11
Hochlochziegel:              µ = 5-10
Faserdämmstoff:            µ = 1-2

Die Wasserdurchlässigkeit beschreibt den Wassertransport in Baustoffen bzw. Bauteilen. Wasser in flüssigem Zustand wird durch folgende Vorgänge transportiert:

  • Kapillarwirkung: Die Kapillarwirkung ist gekennzeichnet von einer spezifischen Kraftwirkung der Porenwandungen auf die Wasseroberflächen.
  • Strömung: Bei einer Strömung wird die Bewegung des Wassers durch einen Druckunter- schied bewirkt. Voraussetzung für das Strömen ist, das die Kapillaren und Poren vollständig oder zumindest weitgehend mit Wasser gefüllt sind, damit die Adsorptionskräfte nicht den Fließvorgang behindern.

Die einzelnen den Wassertransport verursachenden Mechanismen sind dabei abhängig vom Wassergehalt in den Poren und von der Porengröße.

siehe Wärmedämmverbundsystem

Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis der Nutzleistung zur aufgewendeten Leistung. Bei Wärmekraftmaschinen unterteilt man den Gesamtwirkungsgrad in den thermischen und mechanischen Wirkungsgrad.

Hohe Wirkungsgrade stehen für effiziente Umwandlungsprozesse, bei denen der Einsatz von Energierohstoffen und klimarelevanten Emissionen relativ gering ist.

Wirkungsgrad bezeichnet das momentane Verhältnis von Nutzen zu Aufwand, also z.B. die an das Kesselwasser abgegebene Energie im Verhältnis zur Gesamtenergie, die im Brennstoff enthalten ist – derzeit jedoch ohne Einbeziehung der latenten Wärme. Der Wirkungsgrad hat definitionsgemäß einen Wert zwischen Null und Eins. Man kann ihn aber auch in Prozent angeben.

Da die derzeit gebräuchliche Definition auf den unteren Heizwert bezogen wird, können Hersteller, deren Systeme durch die Nutzung von Kondensationswärme die verbleibenden Abgas- und Abstrahlverluste der Anlagen überkompensieren, Wirkungsgrade von über 100 % angeben. Dies ist nach der Definition korrekt und nicht unphysikalisch, man sollte sich jedoch dieser Problematik bewusst sein

Bei der Berechnung des Heizwärmeverbrauchs während einer Heizperiode stößt man schnell auf ein Problem: Der Wärmebedarf eines Gebäudes ist stark witterungsabhängig. So kann beispielsweise der Fall eintreten, dass aufgrund eines besonders kalten Winters trotz Energiesparmaßnahmen mehr Energie benötigt wird als im Jahr zuvor. Deshalb ist es von Bedeutung, beim Vergleich der Verbrauchsdaten die Witterungsbedingungen während der Heizperiode zu berücksichtigen und den tatsächlichen Verbrauch witterungskorrigiert darzustellen. Erst nach einer Witterungskorrektur können Aussagen über Einspareffekte von Sanierungsmaßnahmen gemacht werden (siehe auch Gradtagszahl).

XPS

Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) ist wesentlich druckfester als EPS und wird daher häufig in druckbeanspruchten Bereichen angewandt. Z.B. wird XPS für die Perimeterdämmung von Gebäuden eingesetzt.

Die Wärmeleitfähigkeit l liegt bei 0,035 bis 0,040 W/(m•K).